„Gleichheit“ als Leitprinzip

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Égalité, Gleichheit, gehört zu den drei Schlüsselforderungen der französischen Revolution von 1789 und ist bis heute eine Grundforderungen der Demokratie, so wie Freiheit und Brüderlichkeit auch.Mathematisch kann man Gleichheit, sondern Mengenlehre mit einer gleichen Anzahl von Stücken herbeiführen. Unweit schwerer ist es den Begriff als philosophische Kategorie und im speziellen bei uns als Kategorie und Leitprinzip für das Arbeitsrecht zu definieren. Gleichheit zu betrachten ohne Gerechtigkeit zu beleuchten scheint nicht möglich. Für mich sind beide Termini nie zwar unterschiedlich Innerwirkung aufeinander aber immer in ihrer Kausalität zusammen zu betrachten. Gerechtigkeit als höhere Metastufe der Gleichheit ist im Wechselverhältnis wiederum ohne Gleichheit nicht vorstellbar.

Gerecht sein kann einen Widerstreit zur Gleichheit darstellen. Gleichheit kann in sich die negative Seite der Gerechtigkeit und daher ungerecht bis hin zu menschenunwürdig sein. Gleichmacherei ist ein Begriff den der Volksmund für ein zutiefst ungerechtes Handeln gefunden hat. Gerechtigkeit wird im allgemeinen Kontext vor allen Dingen in Bezug auf das angewandte Recht verstanden. Wobei das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland schon in seinem ersten Artikel die Gleichheit als höchstens Staatsziel fixiert.

John Rawls (1921 – 2002) war ein amerikanischer Philosoph, der an der
Universität Harvard lehrte . Seine persönliche Auseinandersetzung mit der Gerechtigkeit formulierte er in seinem Hauptwerk „Die Theorie der Gerechtigkeit”
(1971) es gilt als wichtiges Werk der politischen Philosophie des 20. Jahrhunderts. Sein Vorschlag ist die individuelle Leistung und gemeinschaftliche Solidarität
 aufeinander abzustimmen um ein System entsteht zu lassen, das
vergleichbar mit unserer sozialen Marktwirtschaft ist.

Dazu stellt er Prinzipien der Gerechtigkeit auf. Sie ermöglichen es seiner Meinung nach, einen Ausgleich zwischen Leistungsanreizen und Grundsicherungen vorzunehmen. Gerechtigkeit wäre also nicht gleichzusetzen mit mathematischer Gleichheit ( s o). Die Besonderheit in seinem Gedankenexperiment ist die Stellung des Menschen als Individuum. Er stellt sich vor das sich der Mensch in eine Art Urzustand ist, und „niemand seine Stellung in der Gesellschaft kennt, seine Klasse oder seinen Status, eben- so wenig sein Los bei der Verteilung natürlicher Gaben wie Intelligenz und Körperkraft.” Dieser „Schleier des Nichtwissens” soll gewährleisten, dass die Grundsätze „das Ergebnis einer fairen Über- einkunft oder Verhandlung“ seien. Dieser metaphysische Ansatz bringt ihn auf folgende Prinzipien:

Rawls Prinzipien der Gerechtigkeit

  1. Jeder Mensch hat das gleiche Recht auf das umfangreichste System gleicher Grundfreiheiten, das für alle möglich sein muss.
  2. Soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten sind so zu gestalten, dass
(a) dass sie dem Vorteil aller dienen und
(b) sie mit Positionen und Ämtern verbunden sind, die jedem offenstehen.

 

Ist damit der absoluten Gleichheit aller Menschen Rechnung getragen? Mitnichten! Jeder ist in seiner Vielfalt höchst unterschiedlich. Selbst eineiige Zwillinge sind zwei Menschen und damit eigene Individuen. Gerade in dieser Vielfalt liegt das Geheimnis oder ein Geheimnis der Evolution. Wären alle Frauen blond mit blauen Augen wäre die Menschheit sicherlich ausgestorben. Schon allein deswegen weil schwarzhaarige Frauen mit braunen Augen in der Attraktivitätsskala unangemessen steigen würden.

 

Also Gleichheit geht von gleichen Rechten, gleichen Bedingungen für die eigene Entwicklung, sogar gleiche Bedeutung wie sie auch immer interpretiert wird, gleiche Wertigkeit und natürlich eine gleiche Würde einher, egal welche Hautfarbe, Geschlecht oder Herkunft, Abstammung und Nationalität der Mensch mit sich trägt.

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