
Dass unsere informative „Wir für KW“-Internetseite von vielen aufmerksam gelesen wird, wissen wir. Aber dass einige, die Artikel nicht lesen, sondern vor allem interpretieren und dann auch noch falsch, ist zumindest für KW neu. Nun habe ich diesen Artikel zum Antrag unserer Fraktion, an den öffentlichen Badestellen von KW endlich Rettungsmittel zu installieren, nicht geschrieben. Aber ich habe ihn völlig anders verstanden als die SPD. Versuchen wir, Licht ins Dunkel zu bringen: Der Absatz beginnt mit einem Zitat:»Es gibt auch noch eine Eigenverantwortung des Menschen« (O-Ton Scheetz, Vorsitzender SPD-Fraktion, zum Antrag Rettungsringe in der SVV vom 18.7.2016) – da denke ich doch: wenn Mensch untergeht, ist Mensch selber schuld! Ich wünsche Herrn Scheetz also keinen Wadenkrampf oder ähnliches auf dem Lankensee… und auch nicht, dass er selbst in die Lage kommt, andere vor dem Ertrinken retten zu müssen.”
Und da beginnt das Sommerlochbefüllen. Herr Scheetz fühlt sich mit Mord bedroht! Hier wiederum meine Bemerkung: wer lesen kann, ist klar im Vorteil! Es ging um Rettungsmittel und der wahre Skandal ist, dass wir während des Sommers, obwohl sich alle einig sind, dass wir an unseren Badestellen zu wenig Rettungsmittel haben, der notwendige Beschluss durch die Fraktionen in die Herbstdebatte vertagt wurde. Anstatt die Verwaltung von sich aus zur Abwehr von Gefahren, so der Vorschlag von Wir-für-KW, diesen Antrag kurzfristig übernimmt – zumal die Verwaltung in den letzten Monaten doch gern mit Eilvorlagen in der SVV auftrat. Nein, bei Rettungsmitteln “muss” nach der Badesaison erst eine Runde in der Stadtverordnetenversammlung erfolgen.
Der Skandal ist, was daraus kolportiert wird und jetzt zitiere ich wieder “…. Todeswunsch für den SPD – Fraktionsvorsitzenden? In NPD-Manier??“ Es geht immer noch um Rettungsmittel und auf die Eigenverantwortung der Menschen zu verweisen, scheint dicht am Zynismus. Oder? Nun hat die SPD-Fraktion eine Pressemitteilung herausgegeben mit einem falschen Zitat! Aus diesem Grund müsste die SPD- Pressemitteilung mit einer Entschuldigung enden! Da hier immer Rettungsmittel gemeint sind und nicht die geisterhaften Schlussfolgerungen, die krampfhaft versuchen, uns in die rechte Ecke zu stellen! Politische Debatten zu kommunalen Themen sollten redlich geführt werden und nicht in unsinnigen Verdrehungen, Unterstellungen und Diffamierungen enden. Eine solche Entwicklung hatte ja der Bundesinnenminister kürzlich ausdrücklich bedauert.
Kurt Tucholsky schrieb vor vielen Jahren in einem Stück:
„Denn war ick bei die Sozis………– er hat eine Rede jehalten. Währenddem dass die Leute schliefen, sahr ick zu ein Pachteigenossn, ick sahre: »Jenosse«, sahre ick, »wieso wählst du eijentlich SPD –?« Ick dachte, der Mann kippt mir vom Stuhl! »Donnerwetter«, sacht er, »nu wähl ick schon ssweiunsswanssich Jahre lang diese Pachtei«, sacht er, »aber warum ick det tue, det hak ma noch nie jefraacht! – Sieh mal«, sachte der, »ick bin in mein Bessirk ssweita Schriftführa, un uff unse Ssahlahmde is det imma so jemietlich; wir kenn nu schon die Kneipe, un det Bier is auch jut, un am erschten Mai, da machen wir denn ‘n Ausfluch mit Kind und Kejel und den janzen Vaein … und denn Ahms is Fackelssuch … es is alles so scheen einjeschaukelt«, sacht er. »Wat brauchst du Jrundsätze«, sacht er, »wenn du ‘n Apparat hast!«
»Wat brauchst du Jrundsätze«, sacht er, »wenn dun Apparat hast!« Kurt Tucholsky
Michael Reimann, Fraktion Wir für KW