
Kurz vor dem 8. und 9. Mai, dem 70. Jahrestag der Befreiung Deutschlands und Europas vom Hitlerfaschismus, wir sprachen mit Oskar Lafontaine. Lafontaine, derzeit Vorsitzender der Linksfraktion im saarländischen Landtag, spricht über das notwendige Verhältnis zu Russland, Geschichtsrevisionismus und den Zwang, eine neue Friedenspolitik durchzusetzen. „Selbstverständlich bin ich den Russen dankbar für die Befreiung Deutschlands von dem Faschismus“, so Lafontaine. Dies sei eine große Leistung gewesen, die vor allem die Rote Armee vollbracht habe: „Ohne sie wäre es nicht gegangen. Dazu ziehe ich den Schluss: Wir brauchen eine gute Nachbarschaft zu Russland und wir sollten zurückkehren zu der Friedenspolitik, die mit dem Namen Willy Brandts verbunden ist.“ Das diesjährige Gedenken sieht Lafontaine überlagert von dem aktuellen geopolitischen Konflikt um die Ukraine: „Wir sind ja, so kann man das sagen, wieder im Kalten Krieg.“