
Trauer um einen Journalisten und Regisseur! Hartmut Kanter
Hartmut hat viele Preise erhalten. Er war ein Künstler seines Fachs und spürte lange vor anderen gesellschaftlich wichtige Entwicklungen auf. Ein guter Journalist, das war so etwas wie ein Maler, Filmemacher, Kameramann und Schriftsteller in einem, jemand, der genau hinschauen, Atmosphären lebendig werden lassen, fein ziselierte Bilder entwerfen und wortmächtig beschreiben konnte. Hartmut Kanter war einer der Besten.
Hartmut Kanter 2013
“Branche ärgert sich über Bild-Zeitung”
Fangen wir mal “bei denen oben” an. Wie oft müsste unsere Kanzlerin über die Fernseh-Unterhaltung sauer sein ? Wie oft wurden schon Witze über Feuerwehrleute, Fischer, Stotterer, Christen, Juden, Taxifahrer, Mütter, Väter usw.usf. gemacht – und keiner nimmt sie übel, wenn er/sie klug ist. Und dann gibt es neben den Witzen, neben dem Humor oder, wie man heute zu sagen pflegt, neben der COMEDY – da gibt es noch das kabarettistische Mittel, um den Leuten etwas zu sagen. Wer damit nicht umgehen kann, tut mir ein bissel leid, ist es doch eine oft phantasiereiche, ja auch lehrreiche Methode, die, wenn´s politisch war, Diktatoren “auf die Palme gebracht” hat, die Berufszweige nachdenklich macht oder eben auch mal scharf kritisiert. Als ich die BILD in die Hände bekam, habe ich erstmal herzlich gelacht, hat doch ein pfiffiger Redakteur Sprüche genommen und sie so verändert, daß sie auffordernd sein sollen – er hat quasi “das Wasser mit dem Nagel in die Grube fallen” lassen. Ich fand´s toll und keineswegs diskriminierend, weil er, der Redakteur, ja so ein
kleines bisschen Nach-Denken fordert. Und der Spruch “Wer nichts wird, wird Wirt” ist schon so alt…und trifft ja niemals alle. Aber wenn ich heute sehe, wie irgendwelche Leute Imbißstuben, Kneipen, Restaurants, Cafés u.v.a. betreiben dürfen, die oft in ihrem alten Beruf nichts geworden sind (und derer gibt´s in zumindest in den Großstädten viel zu viele) dann stimmt diese alte, in einem Spruch manifestierte Weisheit doch – und als ich vor vielen Jahren als Koch die Leute erfreut habe, als ich dann über die Hotelfachschule zum “Wirt” geworden bin, haben wir diesen Spruch immer gebraucht, wenn wir die vielen unfähigen Bewirter gesehen haben.
Ich empfehle, die Seite nochmal ohne den Hintergedanken an eine mögliche Diskriminierung zu lesen, sich über die Gesamtidee des Zeitungsschreibers oder “Überschriften-Ausdenkers” Gedanken zu machen … und zu schmunzeln.
Ich möchte mal sehen, wie viele Fernsehzuschauer sich halbtot lachen würden, käme der Schreihals aus der (kabarettistischen) HEUTE-Schau, hielte das Titelbild der erwähnten BILD ins Bild und schrie die in der AHGZ abgedruckten Sätze: Zitat aus der AHGZ “”Was nimmt sich Ihr Wurstblatt raus, einen ganzen Wirtschaftsbreich unter Generalverdacht zu stellen und als negatives Beispiel demokratischer Nichtnutzung des Wahlrechtes zu diskreditieren. Um in Ihrem journalistischen Jargon zu antworten! Welches Würstchen ist dafür verantwortlich?”….
“Ich erwarte eine Entschuldigung und kann nur die Hoffnung zum Ausdruck bringen, das es bei Ihnen auch Mitarbeiter gibt, die ihre vorhandenen Bits einschalten, bevor sie schreiben.”
Ja – da isses eben.